Allgemeine Informationen zur Fortbildung "Verhaltenstherapeutisch orientierte*r Supervisor*in"

Die in der Fortbildung vermittelten supervisorischen Kompetenzen betreffen sowohl allgemeine therapieübergreifende supervisorische Fertigkeiten als auch Fähigkeit speziell zur verhaltenstherapeutisch orientierten Supervision im Psychotherapiesetting. 

Das Psychotherapieverständnis und daran orientierte Supervisionskonzept folgt den Grundsätzen und dem Modell der allgemeinen Psychotherapie nach  Grawe et al. 1994, in das verhaltenstherapeutische Ansätze und Supervisionsmethoden integriert werden.

Informationsveranstaltung "Verhaltenstherapeutisch orientierte*r Supervisor*in"​

Gerne möchten wir Ihnen in einer Online-Veranstaltung die Inhalte und den Ablauf der Weiterbildung vorstellen. Sie haben die Gelegenheit, unser Institut kennen zu lernen und offene Fragen mit uns zu diskutieren.
 
Datum: Donnerstag, 4. Juli 2024

Uhrzeit: 17.00 Uhr

Leitung: Dipl.-Psych. Claudia Frese

Wir würden uns freuen, Sie in unserer Online-Gesprächsrunde begrüßen zu können und bitten im Falle Ihrer Teilnahme um entsprechende Anmeldung. Weitere Informationen zum organisatorischen Ablauf erhalten Sie rechtzeitig vor der Online-Veranstaltung per E-Mail.

Anmeldung zur Informationsveranstaltung am 04.07.2024, 17 Uhr

    Informationsgespräch Supervisor*

    akademischer Titel

    Anrede*

    Vor- und Nachname*

    E-Mail Adresse*

    Telefonnummer*

    Straße, Hausnummer*

    PLZ, Ort*

    Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die rechtlichen Hinweise zur Kenntnis genommen. Ich stimme zu, dass meine Angaben und Daten zur Beantwortung meiner Anfrage elektronisch verarbeitet werden.
    Hinweis: Sie können Ihre Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft per E-Mail an widerrufen*.

    Ziele und Inhalte der Fortbildung

    Ziel der Fortbildung ist die Befähigung, selbstständig als verhaltenstherapeutisch orientierter Supervisor*in in verschiedenen Supervisionskontexten tätig zu werden und hierfür die spezifischen theoretischen Kenntnisse, Fertigkeiten und persönlichen Fähigkeiten zu erlernen bzw. weiter zu entwickeln. Die verhaltenstherapeutische Schwerpunktbildung der Fortbildung soll die Teilnehmer*innen  befähigen, einerseits Verhaltenstherapie personen- und fallorientiert zu vermitteln und andererseits verhaltenstherapeutische Denkkategorien und Methoden in der Supervision selbst anzuwenden.

     

    Praxisorientierte Theorie

    Übersicht der Fortbildungsinhalte

    1. Allgemeine Supervisionsmodelle/Supervisionsdefinitionen – Formen der Supervision – Geschichte der Supervision
    2. Die Entwicklung der therapeutischen Identität – Lernprozesse und Wirkfaktoren der Supervision
    3. Therapieschulen spezifische Supervisionskonzepte – VT-spezifische Supervisionskonzepte
    4. Methoden und Resultate der Supervisionsevaluation – Methodik der Supervision – Die supervisorische Identität – Klassische supervisorische Skills
    5. Die supervisorische Beziehung
    6. Einzel- und Gruppensupervision
    7. Team-Supervision
    8. Kontextvariablen der Supervision: Institutionen – Organisationspsychologie – Organisationsentwicklung
    9. Coaching
    10. Juristische Aspekte im Rahmen der SV-Tätigkeit

     

    Gesamtumfang

    5 Doppeltage à 12 Unterrichtseinheiten und 7 Doppeltage à 16 Unterrichtseinheiten mit Dozenten (172 UE). Um sowohl niedergelassenen als auch angestellten Kollegen gerecht zu werden, findet ein Teil der Doppeltage Freitag/Samstag, ein anderer unter der Woche statt.

    Supervision der Supervision

    Für jeden Doppeltag gibt es einen thematischen Schwerpunkt. Gleichzeitig soll genügend Raum für aktuelle Fälle oder Fragestellung der Fortbildungsteilnehmer bleiben. Das eigene Arbeitsfeld kann vorgestellt und die dazu passenden Supervisionsformen bzw. Supervisionsprobleme können identifiziert werden.

    Supervision der Supervision bedeutet, dass die Teilnehmer eigene Supervisionsfälle vorstellen und diese vom Leiter und der Gruppe wiederum supervidieren lassen. Dabei kann es sich um verbale Berichte, Videodemonstrationen oder auch um Life-Supervision handeln, bei der ein Teilnehmer life einen Supervisanden mit entsprechender Vor- und Nachbesprechung supervidiert. Integrierbar ist ebenso Life-Supervision, bei der ein Supervisand einen Klienten (bzw. Paar oder Familie) behandelt und diese Therapie online supervidiert wird.

    Jeder Teilnehmer absolviert:

    • Life-Supervision: Ein Teilnehmer supervidiert life einen Supervisanden mit entsprechender Vor- und Nachbesprechung.
    • eine Video-Supervision: Teilnehmer spielt ein Video einer Supervisionssitzung vor.
    • Vorlegen und Besprechen eines Exzerptes aus einer Supervisionssitzung.

    Selbsterfahrung

    Zwei Doppeltage sind explizit für die Selbsterfahrung der Teilnehmer vorgesehen. Im Mittelpunkt steht hier die Selbstreflexion der Person des Supervisors und die Beziehung zwischen Supervisor und Supervisand.

    Therapeutische Entwicklung, Lernprozesse der Supervision

    Dozentin: Dipl.-Psych Kerstin Vogt

    Lerninhalt und Lernziel:
    Das erste Seminar dient vor allem der Einführung ins Thema und dem Bilden einer vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit in der Gruppe der Teilnehmer.

    Inhaltlich werden vorgestellt und erarbeitet:

    • Supervisorische Aufgaben in verschiedenen Supervisionssettings
    • Prozesse der therapeutischen Entwicklung und entsprechende Anforderungen an die Supervision
    • Wirkvariablen der Supervision
    • Abgrenzungsmöglichkeiten zwischen Supervision, Therapie und Selbsterfahrung


    Eigene Supervisionserfahrungen als Supervisand/in sollen reflektiert und in ihrer Bedeutung für einzelne Wirkvariablen untersucht werden (welche Supervisionsbestandteile waren mir persönlich hilfreich und förderlich?)

    Nach Möglichkeit soll eine erste Kleingruppenübung in Form eines Rollenspiels bzw. einer gegenseitigen Supervision auch einen praktischen Einstieg ins Thema ermöglichen. 

    Im Seminar werden Kleingruppen zur weiteren Intervision im Verlauf der Weiterbildung gebildet.

    Supervisionsmethoden I/Supervisorische Identität/Supervisorische Skill, Evaluation der SV

    Dozentinnen: 
    Dipl.-Psych. Kerstin Vogt (PP)
    Dipl.-Psych. Christina Zeljko-Sebalj (KJP)

    Lerninhalt und Lernziel:

    Im Seminar werden verschiedene Techniken für die Supervision vorgestellt und praktisch geübt. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit sich mit einem idealtypischen Verlauf einer Supervisionssitzung, mit der eigenen Identität als Supervisor*in und mit der Evaluation der eigenen Arbeit zu beschäftigen. 

    Die Themen im Einzelnen:

    • Der „Ideale Supervisor“

    • Struktur eines idealtypischen Verlaufs einer Supervision

    • Der Kontrakt in der Supervision

    • Das „reflecting Team“ als supervisorische Technik

    Theorie und Methoden werden anhand von Praxisbeispielen vermittelt. Die Teilnehmer/innen werden deshalb gebeten, möglichst eigene Fallbeispiele aus Therapie und Supervision mitzubringen. Es besteht hierdurch die Möglichkeit die vorgestellten Verfahren vertieft zu erleben und zu üben.

    Supervisionsmethoden II – (Rekonstruktionsmethoden) – Fallarbeit

    Dozentin: Dipl.-Psych. Christina Grube

    Lerninhalt und Lernziel:

    „Dem Problem auf die Schliche kommen.“
    Supervisionsmethoden mit systemischem Einschlag 

    In diesem Seminar werden verschiedene Supervisionsmethoden vorgestellt, bei denen die Problemaktualisierung durch systemische Rekonstruktionen herausgearbeitet wird und verschiedene Lösungswege mit Hilfe von Rollenspielen eingeübt werden. Vorgestellt werden reflecting team, soziales Atom, innere Anteilearbeit und das Ein-Person-Rollenspiel. Eingeübt werden diese Techniken in der Groß- sowie Kleingruppe.

    Selbstverständlich ist immer Raum für den eigenen Supervisionsprozess und Fragen zur eigenen Fallarbeit!

    Fallarbeit in der Einzel- und Gruppen-Supervision
    Schwerpunkt: Videoarbeit/SV in der Aus-/Weiterbildung

    Dozentin: Claudia Frese, Dipl.-Psych.

    Lerninhalt und Lernziel:

    Schwerpunkt des Seminares ist die verhaltenstherapeutische Fallarbeit im Setting der Einzel- und Gruppen-Supervision.

    Dabei im Fokus steht:

    • Die jeweilige Strukturierung einer Einzel-/ Gruppensupervisionssitzung.
    • Die Vorstellung und Erprobung verschiedener Supervisionsmethoden, hier schwerpunktmäßig die Arbeit mit Videos.
    • Besonderheiten von Supervision im Ausbildungskontext.

     

    Methode

    Neben kurzen theoretischen Informationseinheiten steht die praktische Arbeit und das gemeinsame Erproben ausgewählter Supervisionsmethoden im Vordergrund. Ein Schwerpunkt ist die gemeinsame Analyse und Supervision von Videomaterial.

    Die Teilnehmer*innen werden entsprechend gebeten, Videosequenzen der eigenen supervisorischen oder therapeutischen Tätigkeit für die Kleingruppenarbeit mitzubringen!

     

    Beziehung in der Supervision I und II

    Dozentin: Christina Grube, Dipl.-Psych.

    Lerninhalt und Lernziel:

    In beiden Seminaren geht es darum, besser zu verstehen, wie die SupervisorInnen ihre Be-ziehung zu den SupervisandInnen gestalten und Raum für herausfordernde Themen in der Rolle als SupervisorIN zu geben. Ähnlich wie in der TherapeutInnenrolle müssen wir auch unsere Rolle als SupervisorIn individuell entwickeln.

    Dafür werden Interaktionen zwischen SupervisorInnen und SupervisandInnen analysiert. An-hand von Fallbeispielen werden eigene Grundüberzeugungen und Schemata sowie deren Interaktion mit denen der SupervisandInnen beleuchtet und adäquate Handlungsmöglichkei-ten (Rollensspiele, Egostate Aufstellungen) entwickelt. 

    Dadurch werden auch Themen wie „ Verführungen, Abgrenzungs- Überengagement- und Vermeidungsaspekte“ deutlicher. 

    Ziel ist immer wieder durch den Blick auf der Metaebene Klarheit über Fragezeichen oder unangenehme Gefühle zu bekommen, um somit eine Sicherheit in der eigenen Rolle zu gewinnen und damit zieldienliche Interventionen für oder mit den Supervisand*innen zu entwickeln.

     

    Supervision der therapeutischen Beziehung

    Dozenten: 
    Dipl.-Psych. Dr. Alexandra Zaby
    Dipl.-Psych. Dr. Jens Heider

     

    Lerninhalt und Lernziel

    Die positive Gestaltung der therapeutischen Beziehung ist für den Therapieerfolg ebenso bedeutsam wie die gekonnte Umsetzung therapeutischer Techniken. Dieser Workshop befasst sich mit Möglichkeiten und Methoden die therapeutische Beziehungsgestaltung in der Supervision zum Thema zu machen. Gemeinsam soll an mitgebrachten Fällen geübt werden eine Analyse des Problems in der Beziehung zu erstellen und mögliche Veränderungsansätze der Beziehungsgestaltung zu erproben, z.B. mittels der motivorientierten Beziehungsgestaltung, oder dem Konzept der Übertragungshypothesen wie sie im CBASP angewandt werden. 

     

    Teamsupervision: Konzept, Theorie, Praxis

    Dozent: Dr. Hagen Böser

    Lerninhalt und Lernziel:
    Zunächst wird dargestellt, was ein Team im Unterschied zu anderen supervidierten Gruppierungen ausmacht, zum Beispiel dass ein Team immer ein Bestandteil einer Organisation ist. Dann werden typische Problem – und Konfliktkonstellationen dargestellt, die naturgemäß damit einhergehen – mit dann damit korrelierenden direkten oder indirekten Aufträgen an Supervisoren.

    Besonders berücksichtigt wird die Vermischung von normalen inhaltsbezogenen Konfliktkonstellationen (hinsichtlich  Hierarchie, Aufgabenstellungen, unterschiedlichen Berufen in Teams etc.) mit emotionalen – dynamischen Aspekten sowohl auf der Teamebene wie auf der individuellen personalen Ebene.

    Es wird dargestellt, wie diese Prozesse in der Supervision diagnostisch erfasst und wie diesbezüglich dann interveniert werden kann: Erstellen und transparentes Vermitteln von „Teamdiagnosen“, Berücksichtigung potentieller Dreieckskonstellationen (Leitung – Team – Supervisor), Reflexion der die Gegenwart ggf. immer noch prägenden Historie eines Teams; spezifische teambezogen Supervisionsmethoden wie Subgruppenarbeit, teamspezifische Konfliktklärungs– und Konfliktlösemodelle, Rolle des Supervisors im Unterschied zur Rolle der Teamleitung, Umgang mit offenen oder verdeckten Aufträgen; Teamaufstellungen.

    Die Teilnehmer des Seminars erhalten auch die Möglichkeit, eigene Teamerfahrungen unter diesen Perspektiven zu reflektieren. Sie sollen für ihre eigenen aktuellen oder zukünftig geplanten Teamsupervisionen ein passendes Instrumentarium in die Hand zu bekommen und partiell auch schon auszuprobieren können.

    Supervision in und von Organisationen und Coaching – Teil 1 und 2

    Dozent: Arndt Müller, Dipl.-Päd. 

    Lerninhalt und Lernziel:
    Teil 1 und Teil 2

    Die Themenstellung eröffnet verschiedene Perspektiven, die je nach Interesse vertieft werden können. 

    Zunächst geht es darum, ein gemeinsames Verständnis von Organisation zu bekommen. Was verstehen wir darunter? Was wäre ein systemtheoretisches Verständnis von Organisation? Was heißt es, Mitglied einer Organisation zu sein? Was unterscheidet Non-Profit von Profit Organisationen?

    Konkreter auf die Aufgabe als Supervisor und Coach bezogen, können zwei mögliche Arbeitsperspektiven unterschieden werden. Was bedeutet es als externer Supervisor oder Coach zu arbeiten? Und was bedeutet es als Mitglied einer Organisation, innerhalb dieser Kolleginnen und Kollegen zu coachen und oder zu supervidieren? Geht das überhaupt?

    Wer als Externer den Auftrag annimmt, ein Team zu supervidieren, hat es mit Fragestellungen zu tun, die vom organisationalen Kontext ausgehen. Welche Bedeutung hat der vorerst fremde organisationale Kontext des Teams in der Auftragsklärung, Auftragsbearbeitung und der prozessorientierten Wahl einer angepassten Arbeitsmethodik? Wie gehen wir mit Hierarchien um, wie können wir Hierarchien in die Supervision integrieren? Wie gehen wir mit organisationalen Restriktionen wie Zeit, Raum, Geld etc. um? Was unterscheidet eine fallorientierte Supervision von einer Teamsupervision? Wo fließen dabei die Grenzen, wie markieren und begleiten wir sie als Supervisor? Wie bearbeiten wir strukturelle Konfliktdimensionen (wieviel Organisationsentwicklung ist möglich und gewünscht), wie sortieren und bearbeiten wir dabei die persönlichen und interaktionellen Phänomene?   

    Wer Mitglied einer Organisation ist, und gleichzeitig die Aufgabe annimmt, innerhalb seiner Organisation zu supervidieren oder zu coachen, hat es mit nicht ganz einfachen Fragestellungen zu tun. Wie jede interne Beratungsfunktion geht es darum, im System (in dem man selbst Mitglied ist) am System zu arbeiten. Mit dem Unterschied, dass Supervision und Coaching erhöhte Anforderungen an Vertraulichkeit und die Wahrung von Grenzen stellen. Zunächst steht die Frage an, wie Klarheit im Rollenwechsel entsteht, für sich selbst und die jeweils anderen. In der Praxis gilt es dann folgende Fragen mitzuprozessieren. Wie können systemische Grundhaltungen bewahrt werden? Wie kann mit Neutralität und Auftragsklärung umgegangen werden? Wer ist eigentlich Auftraggeber? Wie kann eine Lösungs- und Ressourcenorientierung im Sinne der Kunden (und damit Auftraggeber) bewahrt werden? 

    Wie begegnet man inneren und äußeren Widersprüchen, Spannung, Kollisionen und Irritationen so, dass daraus für alle Beteiligten ein konstruktiver Arbeitskontext entsteht? Wie werden organisationale Grenzen möglicher Aufgabenstellungen erkannt und respektiert, und wie kann hilfreich in diesen Grenzerfahrungen kommuniziert werden?

    Mein Konzept

    Die Module 1 und 2 haben Workshopcharakter. Ihre Fallgeschichten und Fragestellungen werden wir praxisorientiert bearbeiten und in Ihren Praxisbezug transformieren. Nach über 20 Jahren Arbeit in Non- und Profitorganisationen als interner und externer Organisationsberater, als Supervisor und Businesscoach kann ich aus meiner Praxis relevante und aktuelle theoretische Themen und Praxisbeispiele einstreuen. Ich kann Ihnen helfen, die Kontexte Ihrer Arbeit und Ihrer Kunden besser zu erfassen. Mein Repertoire von Interventionsmethoden in den Bereichen Organisationsentwicklung, Teamentwicklung, Teamsupervision und Businesscoaching werde ich entsprechend den Themenstellungen und Praxisbeispielen gerne einbringen. 

    Folgende theoretische Impulse von mir begleiten uns 

    Organisation, was ist das eigentlich? 

    Wohin geht die Reise? Aktuelle Entwicklungen in der Art und Weise, zu organisieren

    Wie beobachten, beschreiben und behandeln systemische Berater eine Organisation        

    Was unterscheidet Coaching, Therapie, Beratung …

    Konflikte und Dissens in Teams: Konzepte und supervisorische Lösungen

    Dozent: Dr. Hagen Böser

    Lerninhalt und Lernziel:
    Teams haben einen Zweck und Teams sollen etwas umsetzen. Aber Teams bestehen aus Menschen, die sehr unterschiedliche Absichten und Vorstellungen haben können. Somit sind Konflikte und Dissens in Teams eher die Regel. Die Aufgabe der Supervision ist es nicht die Konflikte und den Dissens zu lösen, sondern die Arbeitsfähigkeit von Teams zu fördern. Konflikte und Dissens können für Teams eine wichtige Energie haben, die es zu nutzen gilt.

    Im Seminar verschiedene Blickwinkel und Methoden zur Konfliktbearbeitungen in Teams geübt.

    Juristische Aspekte im Rahmen der SV-Tätigkeit

    Dozentin: Silke Hellwinkel

    Lerninhalt und Lernziel:

    „Rechtliche Aspekte der Supervisorentätigkeit, der Schweigepflicht und des Datenschutzes in der Psychotherapeutenausbildung.
    Aktuelle Entwicklungen des Patientenrechtegesetzes“

    Ziel dieses Seminars

    Das Seminar soll Supervisoren*innen die relevanten Kenntnisse vermitteln, damit sie ihre Tätigkeit, insbesondere im Rahmen des § 4 PsychTh-APrV/KJPsychTh-APrV, sachgerecht und lege artis ausüben können. Darüber hinaus behandelt das Seminar die Verhältnisse zwischen Schweigepflicht und Datenschutz in der Psychotherapeutenausbildung und widmet sich aktuellen Entwicklungen des Patientenrechtegesetzes.

    Bei den Ausbildungsbehandlungen stehen dem Patienten ein Komplex von mehreren Akteuren gegenüber (Institutsleitung/Ambulanzleitung, Lehrpraxisinhaber/in, behandelnde/r Kandidat/in und Supervisor/in), obwohl der Patient nur den/die Lehrpraxisinhaber/in und den/die Kandidaten/in (PiA) oder nur den Kandidaten/in (PiA) als unmittelbare Behandler/Therapeuten erlebt und sieht. Versicherte Patienten haben gegenüber ihrer Krankenkasse einen Anspruch auf die Gewährung einer dem medizinischen Standard (lege artis) entsprechenden Behandlung durch einen Vertragsbehandler. Die Krankenkasse bewilligt gegenüber dem Ausbildungsinstitut (Ausbildungsstätte) die Therapie an der ermächtigten Institutsambulanz; ein Behandlungsvertrag kommt nur mit dieser als unmittelbarem Vertragspartner zustande, – nicht mit dem Kandidaten (PiA), dem Lehrpraxisinhaber oder dem Supervisor (LSG Baden-Württemberg L 5 KA 1861/06, Rdnr. 46). Die Institutsambulanz delegiert nun die Behandlung – ggfl. über die Lehrpraxis als angegliederter Teil der Institutsambulanz – an Ausbildungskandidaten, die supervidiert werden. 

    Aufgabe: 
    Der/Die SupervisorIn ist als einzige(r) Approbierte(r) im Detail mit dem inhaltlichen Verlauf der Behandlung befasst. Sie/Er hat damit den Hauptanteil an der Behandlungsverantwortung und eine fallbezogene Ausbildungsverantwortung gegenüber den Supervisanten. Probleme, Ungewissheiten und fachliche Überforderung des Kandidaten sollen zeitnah und kritisch besprochen werden, wo nötig auch mit dem Lehrpraxisinhaber.
     
    Das Seminar befasst sich i. Ü. – neben den Aufgaben, Pflichten und der Verantwortung des/der Supervisors/in – mit der (sozial-)rechtlichen Struktur der Ausbildungsbehandlung und nimmt dabei den Datenschutz und die Schweigepflicht mit in den Blick, ebenso das Patientenrechtegesetz. 
     
     

    Abschluss

    Dozentin: Dipl.-Psych. Kerstin Vogt

    Lerninhalt und Lernziel:
    Das letzte Seminar dient vor allem der abschließenden Reflektion der eigenen Entwicklung in der Weiterbildung und der eigenen in die Zukunft gerichteten Perspektive in diesem Aufgabenfeld.

    Es gibt nochmals die Möglichkeit der Supervision. Besonders gewinnbringend ist hierfür das Mitbringen von Videoaufzeichnungen eigener Supervisionen. Zudem können einzelne Techniken je nach Wunsch der Teilnehmer nochmals vertieft geübt werden.

    Co-Supervision

    Umfang: 12 Unterrichtseinheiten

    Ein wichtiger Baustein der Fortbildung in verhaltenstherapeutisch orientierter Supervision ist die sog. Co-Supervision. Hiermit ermöglichen wir Ihnen die Teilnahme an Supervisionen erfahrener Kolleg*innen.

    Inhalte/Rahmenbedingungen der Co-Supervision

    • Die Co-Supervision umfasst mind. 12 Unterrichtseinheiten.
    • Sie kann sowohl im verhaltenstherapeutischen Rahmen erfolgen, als auch bei Supervisor*innen anderer therapeutischer Ausrichtung. Mind. 6 UE sind jedoch im verhaltenstherapeutischen Setting zu absolvieren.
    • Co-Supervision kann im Einzel-, oder Gruppensetting stattfinden, und auch Elemente der Teamsupervision oder des Coachings beinhalten.
    • Sie erhalten je nach Vorgehensweise Ihres Supervisors*in die Gelegenheit einer rein beobachtenden Teilnahme oder werden aktiv in die Supervision mit einbezogen.
    • Die Honorarabstimmung und Abrechnung erfolgt direkt zwischen dem Supervisor*in und Ihnen.
    • Die Co-Supervision ist bei mind. 2 erfahrenen Supervisor*innen mit folgenden Voraussetzungen zu absolvieren:
      • Speziell auf einer Liste benannten
        IFKV-Supervisor*innen (diese Liste erhalten Sie bei Zusage des Fortbildungsplatzes)
      • Supervisor*innen, die bei anderen Instituten oder der Psychotherapeutenkammer als Supervisor*in anerkannt sind (bitte in diesem Fall Nachweis beifügen).

    Intervision

    Umfang: 28 Unterrichtseinheiten

    In der Intervision schließen sich die Teilnehmer zu kleinen Gruppen zusammen, die kontinuierlich während der gesamten Fortbildung stattfinden (Untergruppen mit maximal 6 Teilnehmer*innen).

    Inhalt/Ziel

    Die Intervision dient dem kollegialen Lernen und der Vertiefung von supervisorischem Wissen. Hier können sich die Teilnehmer*innen z. B. gegenseitig supervidieren und sich dann über diese Supervisionen Rückmeldungen geben oder ihre eigene externe supervisorische Tätigkeit reflektieren.

    In Selbstorganisation können hier auch Kurzreferate zu ausgewählten Themen gehalten und auf einzelne Supervisionsfälle der Teilnehmer*innen angewandt werden.

    Rahmenbedingungen

    Dauer und Häufigkeit der Treffen bestimmen die Gruppen selbst (mögliche Formen: regelmäßige Treffen à 4 UE, 6 UE oder 8 UE).

    Die Gruppen bilden sich zu Beginn der Fortbildung.

    Die Gruppen benennen einen Gruppensprecher, die Sitzungen werden von diesem im Studienbuch bestätigt.

    Eigene supervisorische Tätigkeit

    Umfang: 32 Unterrichtseinheiten

    Nachzuweisen sind mindestens 32 UE eigener supervisorischer Tätigkeit in mindestens 2 Settings (Einzel-, Gruppen-, Teamsupervision).

    Das Kompetenzprofil des verhaltenstherapeutischen Supervisors erfordert neben grundlegenden Kenntnissen der Verhaltenstherapie zunächst die Fähigkeit, Verhaltenstherapie kontextbezogen, personenorientiert und fallbezogen zu vermitteln. Der nach oben genannter Grundorientierung ausgebildete verhaltenstherapeutische Supervisor kann daher einerseits verhaltenstherapeutische Supervision als Teil der VT-Fortbildung durchführen. Er kann aufgrund der Verknüpfung Schulenspezifischer Kenntnisse mit allgemeineren supervisorischen Fertigkeiten darüber hinaus Therapeuten ganz allgemein in ihrer weiteren beruflichen Entwicklung betreuen und schließlich auch Gruppen und Teams supervidieren, deren Mitglieder sich aus verschiedenen Therapieschulen zusammensetzen. Und er kann schließlich auch organisatorische Einheiten psychosozialer Einrichtungen (z. B. deren Leitungen) konflikt- oder zielorientiert beraten bzw. deren Entwicklung supervisorisch begleiten. Hiervon ausgehend lassen sich als Einzelziele definieren:

    • Kenntnis allgemeiner und spezifischer Supervisionsmodelle und ihrer Geschichte
    • Kenntnis verschiedener Formen von Supervision (Einzel-, Gruppen-, Teamsupervision, Coaching, Institutionsberatung)
    • Wissen um den Aufbau und die Entwicklung von Organisationen und deren Beratung
    • Kenntnis Therapieschulenspezifischer Supervisionskonzepte
    • Kenntnis supervisorisch relevanter Gruppenphänomene in Gruppen- und Teamsupervisionen
    • Sensibilität, Verantwortlichkeit und Sicherheit im Umgang mit ethisch/moralischen Fragen der Supervision
    • Kenntnis der wichtigsten Supervisionsmethoden – Schulen spezifisch und Schulen übergreifend
    • Fähigkeit zur Verwirklichung typischer supervisorischer Skills bei Kenntnis der relevanten Lernprozesse und Wirkvariablen der Supervision
    • Sensibilität für die Supervisor-Supervisand-Beziehung und der geschlechtsspezifischen Einflüsse hierauf
    • Kenntnis relevanter Ergebnisse der Supervisionsforschung und ihrer Methodik
    • Fähigkeit zur Leitung von Einzel- und Gruppensupervisionen
    • Fähigkeit zur Leitung von Teamsupervision
    • Fähigkeit zur Beratung von Institutionen
    • Fähigkeit zur Integration multipler Perspektiven in die verhaltenstherapeutische Fallsupervision (Zielorientierung; diagnostische Perspektive; Kontextvariablen; Integration von Selbsterfahrung in die Supervision; Beziehungsanalyse; Integration von Therapieanweisung oder VT-Teaching)
    • Fähigkeit zur Förderung beruflich-professioneller Identitäten bei Supervisanden in allen Bereichen der psychotherapeutisch-psychosozialen Hilfe.

    Der Supervisor/die Supervisorin erwirbt  darüber hinaus ein Verständnis für die Verflochtenheit des therapeutischen und supervisorischen Prozesses mit der Person von Supervisand/Supervisor. Der Förderung der Sensibilität hierfür und den dadurch beeinflussten Beziehungsaspekten wird in der Fortbildung ein hoher Stellenwert eingeräumt.

    Didaktik

    Didaktisches Leitprinzip ist ein ganzheitlich-integriertes Lernen, das die Aufspaltung in Theorie und Praxis vermeidet. Die Vermittlung von Wissen/Fertigkeiten durch Dozent*innen soll verbunden werden mit dem interkollegialen Erfahrungsaustausch, dem Eigenstudium von Literatur und der Förderung eigener kasuistischer Forschungen auf dem Gebiet der Supervision. 

    Schwerpunkte der Fortbildung:

    • Seminare zur praxisorientierten Wissensvermittlung
    • Supervision der Supervision – Leitung durch erfahrene Lehrsupervisor*innen
    • Life-Supervisionen
    • Intervision – d. h. gegenseitige Supervisionen der Teilnehmer
    • Selbstreflexionsseminare
    • Durchführung von Interviews als kasuistische Forschung
    • Co-Supervision
    • Erstellung einer Falldokumentation über einen supervisorischen Prozess.

    Die Lehrveranstaltungen bestehen aus praxisorientierten Theorieelementen in Verbindung mit  „Supervision der Supervision“. 

    Jeder Kurs wird von einer Mentorin betreut, die für alle Fragen des Ablaufes zuständig ist.

    Voraussetzung für die Teilnahme ist eine abgeschlossene VT-Ausbildung (Approbation) sowie eine mind. dreijährige psychotherapeutische/ psychosoziale Tätigkeit nach Abschluss der VT-Ausbildung. Über die persönlichen Voraussetzungen der Teilnehmer*innen wird nach einem Vorstellungsgespräch entschieden.

    Die Kosten für Co-Supervision werden an den jeweiligen Supervisor direkt bezahlt.

    Die Dauer der Fortbildung umfasst mindestens 2 Jahre. Sie findet in Form geschlossener Fortbildungsgruppen mit zweitägigen Seminaren statt. 

    Die Fortbildung schließt mit einer Prüfung in Form eines Kolloquiums ab. Weitere Bestimmungen sind durch die Fortbildungsordnung festgelegt.

    Fortbildungsordnung des IFKV:

    Hier können Sie unsere Fortbildungsordnung herunterladen.

    Bewerbung

    • Anschreiben (inkl. Darstellung der Motivation zur Supervisions-Fortbildung)
    • Tabellarischer Lebenslauf
    • Lichtbild
    • Nachweise über die Verhaltenstherapie-Ausbildung (Approbationsurkunde u. Fachkundenachweis)

    Ansprechpartnerinnen

    Das Dozententeam

    Dr. Hagen Böser

    Ärztlicher Psychotherapeut Verhaltenstherapie und Systemische Therapie. Supervisor und ACT-Trainer

    Lehrender für Systemische Therapie, Beratung, Supervision und Coaching (SG). In eigener Praxis ins Frankfurt. Dozent an verschiedenen systemischen und verhaltenstherapeutischen Instituten.
    Webseiten:

    https://www.act-mindful.space/
    https://www.hagen-boeser.de/die-praxis.html
    https://if-weinheim.de/systemische-ausbildungen.html

    Claudia Frese, Dipl.-Psych.
    Psychologische Psychotherapeutin, Geschäftsführerin und Institutsleiterin am IFKV Bad Dürkheim.
    Zuvor langjährige Leitungstätigkeit im psychiatrisch-psychosomatischen Kliniksetting (Schwerpunkte: Essstörungen/Persönlichkeitsstörungen).
    Kontinuierliche Tätigkeit als Supervisorin und Dozentin, schwerpunktmäßig im Ausbildungskontext.

    Christina Grube, Dipl.-Psych.

    Psychologische Psychotherapeutin in Heidelberg, Paartherapeutin

    Dozentin und Supervisorin mit einer bunten Weiterbildungsbox aus verhaltenstherapeutischen, klientenzentrierten, systemischen sowie körperorientierten Elementen nebst systemischer Rekonstuktions- und Ego-State Arbeit.

    Dr. Jens Heider, Dipl.-Psych.

    Psychologischer Psychotherapeut, Supervisor und Dozent, tätig als geschäftsführender Leiter der Psychotherapeutischen Universitätsambulanz in Landau. Vorstandsmitglied des WiPP e. V. Schwerpunkte meiner wissenschaftlich-therapeutischen Interessen liegen in der Behandlung von somatoformen Störungen, Angststörungen und Essstörungen.

    Silke Hellwinkel referiert am IFKV zu Berufsrecht und Berufsethik, Rechtliche und Ethische Rahmenbedingungen psychotherapeutischen Handelns.

    Rechtsanwältin und Fachanwältin für Arbeitsrecht mit Kanzlei in Weinheim/Bergstraße. Seit 2016 Ansprechpartnerin für Rechtsfragen rund um die Psychotherapie, insbesondere auch für den Datenschutz, für approbierte Psychotherapeut*innen, Psychotherapeut*innen in Ausbildung, angehende Supervisor*innen, Institute und psychotherapeutische Praxen.

    Arndt Müller, Dipl.-Päd.

     

    Kerstin Vogt, Dipl.-Psych.

    Niedergelassen als Psychologische Psychotherapeutin für Erwachsene in Pfinztal (Raum Karlsruhe), IFKV-Lehrpraxis

    Zuvor leitende Tätigkeit in der stationären psychosomatischen Rehabilitation. Seither Begleitung von psychologischen und ärztlichen Kollegen in der Verhaltenstherapie-Ausbildung. Supervisorische Tätigkeit vor allem in der Ausbildung Psychologischer Psychotherapeuten, aber auch in Teams. Vorstandsmitglied des IFKV. Dozentin und Selbsterfahrungsleiterin im PP und KJP Bereich.

    Mentorin der SV-Weiterbildungskurse am IFKV.

    Dr. Alexandra Zaby, Dipl.-Psych.
    Psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis in Böhl-Iggelheim. Supervisorin, Dozentin und Selbsterfahrungsleiterin.
    Zuvor langjährig Geschäftsführerin des Weiterbildungsstudiengangs und der Ausbildungsambulanz des WiPP Universität Koblenz-Landau.

    Christina Zeljko-Sebalj, Dipl.-Psych.