Traumatherapie

Die erfolgreiche Behandlung von Traumafolgestörungen verlangt von Therapeutinnen und Therapeuten vielseitige Kompetenzen und Behandlungsstrategien. Diese Fortbildung vermittelt Ihnen für Ihre Praxis hilfreiche Grundlagen, Techniken und Strategien zur Behandlung von Traumafolgestörungen ebenso wie die notwendigen Kompetenzen in der Versorgung Traumatisierter mit Migrationshintergrund. Sie erwerben die Voraussetzungen für die Zusatzqualifikation EMDR, um das Verfahren gemäß der Psychotherapierichtlinie anwenden zu dürfen.

Traumafolgestörungen treten typischerweise auf 
1. als monotraumatische Erkrankungen bei bestimmten Berufsgruppen und als umschriebene Traumatisierungen,
2. als komplexe Traumafolgestörungen mit biografischer Dimension und hoher Komorbidität,
3. als Kriegstraumatisierungen mit Migrationsproblemen, z. B. bei Geflüchteten.

Curriculum Traumatherapie

Die Fortbildung richtet sich an approbierte ärztliche und Psychologische Psychotherapeut/innen mit Interesse an einer Weiterbildung zur Behandlung von Traumafolgestörungen. Sie beinhaltet den Erwerb der Fachkunde für EMDR als Voraussetzung für die Anwendung der Methode im Vertragsverfahren, darüber hinaus eine Zusammenfassung der wesentlichen Grundlagen und der Anwendung bewährter Interventionsformen bei der Behandlung dieser Störungsgruppe einschließlich Reflexions- und Supervisionsanteilen.

Die Teilnahme am Curriculum kann sinnvoll sein, wenn die Zielgruppe aus Jugendlichen besteht. Allerdings ist für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten keine Zertifizierung für die EMDR-Fachkunde möglich.

1.804,00 €

In den Gebühren enthalten sind Handouts, CME-Punkte, Snacks und Getränke.

Additiv hierzu Supervisionskosten,
Preis auf Nachfrage.

Die Absolvierung des Gesamtcurriculums (inkl. EMDR-Behandlungsabschnitte unter SV) beinhaltet für ärztliche Psychotherapeuten und Psychologische Psychotherapeuten die Voraussetzung zur Beantragung der Fachkunde EMDR.

Die Kriterien zur EMDR-Fachkunde gem. Psychotherapie-Vereinbarung sind:

  • mind. 40 Std. eingehende Kenntnisse in der Theorie der Traumabehandlung und EMDR sowie
  • mind. 40 Std. Einzeltherapie  (mit mindestens 5 abgeschlossenen EMDR-Behandlungsabschnitten) unter Supervision von mind. 10 Std. mit EMDR

Link zur Vereinbarung über die Anwendung von Psychotherapie in der vertragsärztlichen Versorgung (Psychotherapie-Vereinbarung)
§ 5 Abs. 8 Fachliche Befähigung ärztlicher Psychotherapeuten
§ 6 Abs. 7 Fachliche Befähigung Psychologischer Psychotherapeuten

Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt und bestätigt. Die definitive Anmeldebestätigung erhalten Sie, sobald die Mindestteilnehmerzahl erreicht ist, spätestens jedoch 6 Wochen vor Beginn des Curriculums. Der Rücktritt ist bis spätestens 6 Wochen vor Veranstaltungsbeginn gegen eine Bearbeitungsgebühr von 50,- Euro möglich. Bei späterem Rücktritt wird die gesamte Gebühr Ihrer Buchung
fällig (siehe Buchungsmöglichkeiten). Können Sie uns eine Ersatzperson stellen oder besteht auf unserer Seite eine Warteliste, aus den TeilnehmerInnen nachrücken können, fällt lediglich die Bearbeitungsgebühr an.

Alle Fort- und Weiterbildungen werden bei der LandesPsychotherapeutenKammer (LPK) Rheinland-Pfalz und der Bezirksärztekammer Pfalz zur Zertifizierung angemeldet. Das Gesamtcurriculum wird mit ca. 90 CME-Punkten bewertet.

Die Veranstaltungen sind durch den Landesverband Mitte der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) anerkannt und können für die Zulassung als Traumatherapeut/in im Rahmen des Psychotherapeutenverfahrens der gesetzlichen Unfallversicherungsträger verwendet werden.

Ziele und Inhalte der Weiterbildung

Inhalt

Die erfolgreiche Behandlung von Traumafolgestörungen verlangt von Therapeutinnen und Therapeuten vielseitige Kompetenzen und Behandlungsstrategien. Diese Fortbildung vermittelt Ihnen für Ihre Praxis hilfreiche Grundlagen, Techniken und Strategien zur Behandlung von Traumafolgestörungen ebenso wie die notwendigen Kompetenzen in der Versorgung Traumatisierter mit Migrationshintergrund. Sie erwerben die Voraussetzungen für die Zusatzqualifikation EMDR, um das Verfahren gemäß der Psychotherapierichtlinie anwenden zu dürfen.

Umfang

  • 7 Fortbildungsblöcke mit 11 Präsenztagen
  • 66 Unterrichtseinheiten (UE) Grundlagen und Behandlungskompetenzen von Traumafolgestörungen einschließlich EMDR und praktischen Übungen
  • 16 UE Interaktionelle Fallarbeit (u.a. Interaktionelle Besonderheiten im Umgang mit Traumatisierten, Psychohygiene für Behandler)
  • Fortbildungsbegleitend: mindestens 40 Stunden Einzeltherapie EMDR, mit mindestens 5 abgeschlossenen EMDR Behandlungsabschnitten – unter Supervision von mindestens 10 Stunden.

Methoden

Es soll an konkreten Fallbeispielen aus der Praxis der Teilnehmer gearbeitet werden. Wir legen Wert darauf, dass Sie selbst in Gruppen und mit Rollenspielen die Möglichkeit nutzen, Techniken und Strategien auszuprobieren und einzuüben. In der Interaktionellen Fallarbeit haben Sie die Möglichkeit, Ihre persönlichen Erfahrungen und Übertragungsanteile aus der Arbeit mit Ihren ambulanten Fällen auszutauschen.

1) Entwicklung, Konzepte und Diagnostik der Traumafolgestörungen 

Umfang:       2-tägiger Block mit 18 UE
Dozentin:     Dipl.-Psych. Tamar Neubauer

Schwerpunkte:

  • Entwicklung der Psychotraumatologie bis zum heutigen Störungsverständnis, neurobiologische und physiologische Veränderung nach Extremstress, aktuelle traumaspezifische Behandlungsverfahren und deren Wirksamkeit, Psychopharmaka in der Traumatherapie.
  • Arten der Traumatisierung und Retraumatisierung, Risiken und Ressourcen für die Entwicklung von Traumafolgestörungen.
  • Akute Versorgungsmöglichkeiten Traumatisierter.
  • Notfallversorgung, Krisenintervention und Debriefing, Umgang mit der Öffentlichkeit (juristische und mediale).
  • Diagnostik und Differentialdiagnostik einschließlich komorbider Störungen und K-PTBS.
  • Diagnosekriterien und Ausblicke auf ICD 11. Diagnostikinstrumente.
  • Erstgespräch, Besonderheiten der therapeutischen Beziehung mit Traumatisierten, Möglichkeiten zur Erhöhung des Sicherheitserlebens im therapeutischen Setting, Möglichkeiten der Psychoedukation. Stabilisierungstechniken in der Traumatherapie.

 

2) Stabilisierungstechniken in der Traumatherapie 

Umfang:           2-tägiger Block mit 12 UE
Dozentin:        Dipl.-Psych. Dr. Tatyana Reinhardt

Schwerpunkte:

Die Stabilisierungsphase ist die erste Phase in der Traumatherapie. Sie dient in der Regel der Vorbereitung der Betroffenen auf die nachfolgende Traumaexposition, die meist mit sehr belastenden Gefühlen einhergeht. In der Stabilisierungsphase werden insbesondere Strategien zur Stresstoleranz und Affektregulation erlernt.

Nach einer theoretischen Einführung erlernen die Teilnehmenden verschiedene Techniken der Stabilisierung. Angeleht an DBT-PTBS nach M.Bohus etc. und DBT nach M.Linehan werden verschiedene Interventionen zur Unterbrechung dissiziativer Zustände, zum Umgang mit Sellbstverletzungen und Suizidgedanken sowie zur Affektmodulation vorgestellt und eingeübt.

3+5) EMDR

Umfang:        16 UE in 2 Seminaren à 8 UE, mit zeitlichem Abstand
Dozenten:     Dr. Felix Würtz/Lisa Fischer

Schwerpunkte:

EMDR ist innerhalb einer Richtlinienpsychotherapie für die Störung F43.1 zugelassen. Zur Anwendung der Methode ist ein Qualifikationsnachweis erforderlich.

In diesem Abschnitt lernen Sie, wie Sie EMDR in eine Traumatherapie integrieren und den Patienten sicher durch den Prozess der EMDR-Sitzung führen.

Der Focus dieses Bausteins liegt auf dem Einüben der Methode und dem Erwerben von Sicherheit in der Prozesssteuerung.

Die beiden Veranstaltungstage folgen nicht aufeinander, damit ausreichend Zeit zum Üben bleibt.

4) Traumaexpositionsbehandlung 

Umfang:        2-tägiger Block mit 12 UE
Dozentin:      Dipl.-Psych. Andrea Grau

Schwerpunkte:

Im Vordergrund steht eine gezielte und kontrollierte Konfrontation mit den traumatischen Erlebnissen. Die Vorgehensweise zum Abbau des Wiedererlebens durch aktive Verarbeitung der Trauma-Erinnerungen und die Veränderungen der problematischen Interpretationen des Traumas und seiner Konsequenzen (nach Ehlers & Clark) werden vermittelt und eingeübt.

Wesentliche Bestandteile sind:

  • Psychoedukative Vermittlung eines Modells zur Entstehung und Aufrechterhaltung
  • Imaginatives Nacherleben des Traumas und kognitive Bearbeitung der aktivierten Gefühle (nach Ehlers & Clark)
  • Identifikation und Diskrimination von Auslösern des intrusiven Wiedererlebens
  • In-vivo-Exposition
  • Rückfallprophylaxe

 

6) Skillbasierte Traumaexposition

Umfang:        1-tägiger Block mit 8 UE
Dozentin:        Dipl.-Psych. Andrea Grau

Schwerpunkte:

Der Schwerpunkt dieses Seminars liegt auf den Besonderheiten der traumafokussierten Behandlung von komplexer PTBS.

Zentral sind hierbei gestufte und gut steuerbare Verfahren der Konfrontation mit dem Erlebten (nach DBT-PTBS Priebe et al. 2012.; STAIR Cloitre et al. 2014), die zudem den Umgang mit Problemver-haltensweisen während der Expositionsphase (wie bspw. schweren Dissoziationen) sowie die Ver-änderung dysfunktionaler Affekte und Kognitionen (bspw. Schuld und Scham) fokussieren.

 

7) Traumatherapie mit Flüchtlingen

Umfang:       2-tägiger Block mit 16 UE
Dozent:  
      Dipl.-Psych. Susanne Münnich-Hessel

Schwerpunkte:

Geflüchtete weisen erhöhte Prävalenzraten bezüglich posttraumatischer und depressiver Symptomatik auf. In diesem Abschnitt sollen die Voraussetzungen für interkulturelles Verständnis vermittelt werden, um kultursensibel behandeln zu können.

Die besonderen Bedingungen der Dolmetscherarbeit werden thematisiert, die rechtlichen Probleme und die daraus entstehenden Möglichkeiten und Grenzen bei der Arbeit mit Geflüchteten werden geklärt, etwa die Frage, welchen Einfluss laufende Asylverfahren oder Abschiebung auf den Therapieprozess ausüben.

Anmeldung & Bewerbung

Anmeldung

Der Kurs 06 startet am  04.04.2025.
Anmeldungen ab jetzt möglich:

Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt und bestätigt. Die Rechnungsstellung durch das IFKV erfolgt, sobald die Mindestteilnehmerzahl erreicht ist.

Organisation

Organisation:

Veranstaltungsort: IFKV Bad Dürkheim
Teilnehmer: mind. 12, max. 16 Teilnehmer

Buchungsoptionen

Buchungsmöglichkeiten:

  • Gesamtes Curriculum

Mentor

Dr. med. Felix Würtz

Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Dozenten / Supervisoren im Rahmen des Traumatherapiecurriculums (inkl. EMDR)

Andrea Grau, Dipl.-Psych.

Psychologische Psychotherapeutin (VT), Ausbildungen in Spezieller Psychotraumatherapie (DeGPT), DBT und EMDR; Supervisorenausbildung

Seit 2013 in eigener Praxis tätig, mit Spezialisierung auf die Behandlung von Traumafolgestörungen. Tätigkeit als Dozentin und Supervisorin im Bereich DBT und Traumatherapie.

Susanne Münnich-Hessel, Dipl.-Psych.

Diplom-Psychologin, niedergelassene KJP und PP Verhaltenstherapie, Zusatzausbildungen u.a. in EMDR, hypnotherapeutischer Traumatherapie und interkultureller Psychotherapie

Mitarbeit im saarländischen Arbeitskreis interkulturelle Psychologie und Psychotherapie, Supervisorin des ehemaligen HELP-Projektes für minderjährige Geflüchtete des DRK, da dieses Projekt leider eingestellt wurde. Dozentin und Supervisorin VT und EMDR, Dozentin in verschiedenen Flüchtlings- und Migrationsthemen, Mitbegründerin der Koordinierungsstelle zur psychotherapeutischen Versorgung Geflüchteter im Saarland.

Braun, Meinrad
Dr. med., Facharzt f. Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Kurbrunnenstr. 21 a,
67098 Bad Dürkheim
Tel.: 06322 68018
E-Mail: 

Glemann, Johannes
Dr. med., Arzt f. Allgemeinmedizin, Psychotherapeutische Medizin und Psychotherapie

Rathenaustr. 6, 67547 Worms
Tel.: 06241 9376773
E-Mail: 

Grau, Andrea
Dipl.-Psych.

Poststr. 4, 69115 Heidelberg
Tel.: 06221 6733366
E-Mail: 

Winterstein, Peter
Dipl.-Psych.

Im Weiher 12, 69121 Heidelberg
Tel.: 06221 408576
E-Mail: 

Junker, Stefan
Dipl.-Psych. Dr. phil., Psychologische und Psychotherapeutische Privatpraxis

Luise-Rinser-Str. 49,
68723 Oftersheim
Tel.: 06202 9279326
E-Mail: 
Homepage: www.doktorjunker.de

Meiser-Storck, Eva-Maria
Dipl.-Psych.

Großherzog-Friedrich-Str. 35,
66111 Saarbrücken
Tel.: 0160 97524300
E-Mail: 

Münnich-Hessel, Susanne
Dipl.-Psych.

Saarbrücker Str. 122 e,
66271 Kleinblittersdorf
Tel.: 06805 912711
E-Mail: 

Sleziona, Manfred
Dr. med., Ltd. Oberarzt Psychiatrie der Stadtklinik Frankenthal

Postfach 20 37, 67210 Frankenthal
E-Mail: