Traumatherapie
Die erfolgreiche Behandlung von Traumafolgestörungen verlangt von Therapeutinnen und Therapeuten vielseitige Kompetenzen und Behandlungsstrategien. Diese Fortbildung vermittelt Ihnen für Ihre Praxis hilfreiche Grundlagen, Techniken und Strategien zur Behandlung von Traumafolgestörungen ebenso wie die notwendigen Kompetenzen in der Versorgung Traumatisierter mit Migrationshintergrund. Sie erwerben die Voraussetzungen für die Zusatzqualifikation EMDR, um das Verfahren gemäß der Psychotherapierichtlinie anwenden zu dürfen.
Traumafolgestörungen treten typischerweise auf
1. als monotraumatische Erkrankungen bei bestimmten Berufsgruppen und als umschriebene Traumatisierungen,
2. als komplexe Traumafolgestörungen mit biografischer Dimension und hoher Komorbidität,
3. als Kriegstraumatisierungen mit Migrationsproblemen, z. B. bei Geflüchteten.
Curriculum Traumatherapie
Die Fortbildung richtet sich an approbierte ärztliche und Psychologische Psychotherapeut/innen mit Interesse an einer Weiterbildung zur Behandlung von Traumafolgestörungen. Sie beinhaltet den Erwerb der Fachkunde für EMDR als Voraussetzung für die Anwendung der Methode im Vertragsverfahren, darüber hinaus eine Zusammenfassung der wesentlichen Grundlagen und der Anwendung bewährter Interventionsformen bei der Behandlung dieser Störungsgruppe einschließlich Reflexions- und Supervisionsanteilen.
Die Teilnahme am Curriculum kann sinnvoll sein, wenn die Zielgruppe aus Jugendlichen besteht. Allerdings ist für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten keine Zertifizierung für die EMDR-Fachkunde möglich.
2.332,00 €
In den Gebühren enthalten sind Handouts, CME-Punkte, Snacks und Getränke.
Additiv hierzu Supervisionskosten,
Preis auf Nachfrage.
Die Absolvierung des Gesamtcurriculums (inkl. EMDR-Behandlungsabschnitte unter SV) beinhaltet für ärztliche Psychotherapeuten und Psychologische Psychotherapeuten die Voraussetzung zur Beantragung der Fachkunde EMDR.
Die Kriterien zur EMDR-Fachkunde gem. Psychotherapie-Vereinbarung sind:
- mind. 40 Std. eingehende Kenntnisse in der Theorie der Traumabehandlung und EMDR sowie
- mind. 40 Std. Einzeltherapie (mit mindestens 5 abgeschlossenen EMDR-Behandlungsabschnitten) unter Supervision von mind. 10 Std. mit EMDR
Link zur Vereinbarung über die Anwendung von Psychotherapie in der vertragsärztlichen Versorgung (Psychotherapie-Vereinbarung)
§ 5 Abs. 8 Fachliche Befähigung ärztlicher Psychotherapeuten
§ 6 Abs. 7 Fachliche Befähigung Psychologischer Psychotherapeuten
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt und bestätigt. Die definitive Anmeldebestätigung erhalten Sie, sobald die Mindestteilnehmerzahl erreicht ist, spätestens jedoch 6 Wochen vor Beginn des Curriculums. Der Rücktritt ist bis spätestens 6 Wochen vor Veranstaltungsbeginn gegen eine Bearbeitungsgebühr von 50,- Euro möglich. Bei späterem Rücktritt wird die gesamte Gebühr Ihrer Buchung
fällig (siehe Buchungsmöglichkeiten). Können Sie uns eine Ersatzperson stellen oder besteht auf unserer Seite eine Warteliste, aus den Teilnehmer*innen nachrücken können, fällt lediglich die Bearbeitungsgebühr an.
Alle Fort- und Weiterbildungen werden bei der LandesPsychotherapeutenKammer (LPK) Rheinland-Pfalz und der Bezirksärztekammer Pfalz zur Zertifizierung angemeldet. Das Gesamtcurriculum wird mit ca. 90 CME-Punkten bewertet.
Die Veranstaltungen sind durch den Landesverband Mitte der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) anerkannt und können für die Zulassung als Traumatherapeut*in im Rahmen des Psychotherapeutenverfahrens der gesetzlichen Unfallversicherungsträger verwendet werden.
Ziele und Inhalte der Weiterbildung
Inhalt
Die erfolgreiche Behandlung von Traumafolgestörungen verlangt von Therapeutinnen und Therapeuten vielseitige Kompetenzen und Behandlungsstrategien. Diese Fortbildung vermittelt Ihnen für Ihre Praxis hilfreiche Grundlagen, Techniken und Strategien zur Behandlung von Traumafolgestörungen ebenso wie die notwendigen Kompetenzen in der Versorgung Traumatisierter mit Migrationshintergrund. Sie erwerben die Voraussetzungen für die Zusatzqualifikation EMDR, um das Verfahren gemäß der Psychotherapierichtlinie anwenden zu dürfen.
Umfang
- 8 Fortbildungsblöcke mit 14 Präsenztagen
- 90 Unterrichtseinheiten (UE) Grundlagen und Behandlungskompetenzen von Traumafolgestörungen einschließlich EMDR und praktischen Übungen
- 16 UE Interaktionelle Fallarbeit (u.a. Interaktionelle Besonderheiten im Umgang mit Traumatisierten, Psychohygiene für Behandler)
- Fortbildungsbegleitend: mindestens 40 Stunden Einzeltherapie EMDR, mit mindestens 5 abgeschlossenen EMDR Behandlungsabschnitten – unter Supervision von mindestens 10 Stunden.
Methoden
Es soll an konkreten Fallbeispielen aus der Praxis der Teilnehmer*innen gearbeitet werden. Wir legen Wert darauf, dass Sie selbst in Gruppen und mit Rollenspielen die Möglichkeit nutzen, Techniken und Strategien auszuprobieren und einzuüben. In der Interaktionellen Fallarbeit haben Sie die Möglichkeit, Ihre persönlichen Erfahrungen und Übertragungsanteile aus der Arbeit mit Ihren ambulanten Fällen auszutauschen.
1) Entwicklung, Konzepte und Diagnostik der Traumafolgestörungen
Umfang: 2-tägiger Block mit 18 UE
Dozentin: Dipl.-Psych. Tamar Neubauer
Schwerpunkte:
- Entwicklung der Psychotraumatologie bis zum heutigen Störungsverständnis, neurobiologische und physiologische Veränderung nach Extremstress, aktuelle traumaspezifische Behandlungsverfahren und deren Wirksamkeit, Psychopharmaka in der Traumatherapie.
- Arten der Traumatisierung und Retraumatisierung, Risiken und Ressourcen für die Entwicklung von Traumafolgestörungen.
- Akute Versorgungsmöglichkeiten Traumatisierter.
- Notfallversorgung, Krisenintervention und Debriefing, Umgang mit der Öffentlichkeit (juristische und mediale).
- Diagnostik und Differentialdiagnostik einschließlich komorbider Störungen und K-PTBS.
- Diagnosekriterien und Ausblicke auf ICD 11. Diagnostikinstrumente.
- Erstgespräch, Besonderheiten der therapeutischen Beziehung mit Traumatisierten, Möglichkeiten zur Erhöhung des Sicherheitserlebens im therapeutischen Setting, Möglichkeiten der Psychoedukation. Stabilisierungstechniken in der Traumatherapie.
2) Stabilisierungstechniken in der Traumatherapie
Umfang: 2-tägiger Block mit 12 UE
Dozentin: Dipl.-Psych. Dr. Tatyana Reinhardt
Schwerpunkte:
Die Stabilisierungsphase ist die erste Phase in der Traumatherapie. Sie dient in der Regel der Vorbereitung der Betroffenen auf die nachfolgende Traumaexposition, die meist mit sehr belastenden Gefühlen einhergeht. In der Stabilisierungsphase werden insbesondere Strategien zur Stresstoleranz und Affektregulation erlernt.
Nach einer theoretischen Einführung erlernen die Teilnehmenden verschiedene Techniken der Stabilisierung. Angeleht an DBT-PTBS nach M.Bohus etc. und DBT nach M.Linehan werden verschiedene Interventionen zur Unterbrechung dissiziativer Zustände, zum Umgang mit Sellbstverletzungen und Suizidgedanken sowie zur Affektmodulation vorgestellt und eingeübt.
3+5) EMDR
Umfang: 16 UE in 2 Seminaren à 8 UE, mit zeitlichem Abstand
Dozenten: Dr. Felix Würtz/Lisa Fischer
Schwerpunkte:
EMDR ist innerhalb einer Richtlinienpsychotherapie für die Störung F43.1 zugelassen. Zur Anwendung der Methode ist ein Qualifikationsnachweis erforderlich.
In diesem Abschnitt lernen Sie, wie Sie EMDR in eine Traumatherapie integrieren und den Patienten sicher durch den Prozess der EMDR-Sitzung führen.
Der Focus dieses Bausteins liegt auf dem Einüben der Methode und dem Erwerben von Sicherheit in der Prozesssteuerung.
Die beiden Veranstaltungstage folgen nicht aufeinander, damit ausreichend Zeit zum Üben bleibt.
4) Traumaexpositionsbehandlung
Umfang: 2-tägiger Block mit 12 UE
Dozentin: Dipl.-Psych. Tamar Neubauer
Schwerpunkte:
Im Vordergrund steht eine gezielte und kontrollierte Konfrontation mit den traumatischen Erlebnissen. Die Vorgehensweise zum Abbau des Wiedererlebens durch aktive Verarbeitung der Trauma-Erinnerungen und die Veränderungen der problematischen Interpretationen des Traumas und seiner Konsequenzen (nach Ehlers & Clark) werden vermittelt und eingeübt.
Wesentliche Bestandteile sind:
- Psychoedukative Vermittlung eines Modells zur Entstehung und Aufrechterhaltung
- Imaginatives Nacherleben des Traumas und kognitive Bearbeitung der aktivierten Gefühle (nach Ehlers & Clark)
- Identifikation und Diskrimination von Auslösern des intrusiven Wiedererlebens
- In-vivo-Exposition
- Rückfallprophylaxe
6) Skillbasierte Traumaexposition
Umfang: 1-tägiger Block mit 8 UE
Dozentin: Dipl.-Psych. Tamar Neubauer
Schwerpunkte:
Der Schwerpunkt dieses Seminars liegt auf den Besonderheiten der traumafokussierten Behandlung von komplexer PTBS.
Zentral sind hierbei gestufte und gut steuerbare Verfahren der Konfrontation mit dem Erlebten (nach DBT-PTBS Priebe et al. 2012.; STAIR Cloitre et al. 2014), die zudem den Umgang mit Problemver-haltensweisen während der Expositionsphase (wie bspw. schweren Dissoziationen) sowie die Ver-änderung dysfunktionaler Affekte und Kognitionen (bspw. Schuld und Scham) fokussieren.
7) Traumatherapie mit Flüchtlingen
Umfang: 2-tägiger Block mit 16 UE
Dozent: Dipl.-Psych. Susanne Münnich-Hessel
Schwerpunkte:
Geflüchtete weisen erhöhte Prävalenzraten bezüglich posttraumatischer und depressiver Symptomatik auf. In diesem Abschnitt sollen die Voraussetzungen für interkulturelles Verständnis vermittelt werden, um kultursensibel behandeln zu können.
Die besonderen Bedingungen der Dolmetscherarbeit werden thematisiert, die rechtlichen Probleme und die daraus entstehenden Möglichkeiten und Grenzen bei der Arbeit mit Geflüchteten werden geklärt, etwa die Frage, welchen Einfluss laufende Asylverfahren oder Abschiebung auf den Therapieprozess ausüben.
Anmeldung & Bewerbung
Anmeldung
Anmeldungen ab jetzt möglich:
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt und bestätigt. Die Rechnungsstellung durch das IFKV erfolgt, sobald die Mindestteilnehmerzahl erreicht ist.
Organisation
Organisation:
Veranstaltungsort: IFKV Bad Dürkheim
Teilnehmer: mind. 12, max. 16 Teilnehmer
Buchungsoptionen
Buchungsmöglichkeiten:
- Gesamtes Curriculum
Mentor
Dr. med. Felix Würtz
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Organisation/ Ansprechpartnerin
Dozenten / Supervisoren im Rahmen des Traumatherapiecurriculums (inkl. EMDR)
Lisa Fischer M.Sc.,
Psychologische Psychotherapeutin (VT),
Ausbildung in Spezieller Psychotraumatherapie für Erwachsene (DeGPT) und EMDR
Seit 2020 Leitende Psychologin Akutpsychosomatik Evangelisches Krankenhaus Bad Dürkheim. Schwerpunkt Traumafolgestörungen, insbesondere nach Arbeitsunfällen.
Susanne Münnich-Hessel, Dipl.-Psych.
Diplom-Psychologin, niedergelassene KJP und PP Verhaltenstherapie, Zusatzausbildungen u.a. in EMDR, hypnotherapeutischer Traumatherapie und interkultureller Psychotherapie
Mitarbeit im saarländischen Arbeitskreis interkulturelle Psychologie und Psychotherapie, Supervisorin des ehemaligen HELP-Projektes für minderjährige Geflüchtete des DRK, da dieses Projekt leider eingestellt wurde. Dozentin und Supervisorin VT und EMDR, Dozentin in verschiedenen Flüchtlings- und Migrationsthemen, Mitbegründerin der Koordinierungsstelle zur psychotherapeutischen Versorgung Geflüchteter im Saarland.
M. Sc. Psych. Tamar Neubauer
Psychologische Psychotherapeutin (VT).
Ausbildungen in Spezieller Psychotraumatherapie (DeGPT), DBT-Therapeutin und Trainerin.
Als Supervisorin für VT, DBT und Traumatherapie tätig.
Dr. Tatyana Reinhardt
Psychologische Psychotherapeutin (VT)
DBT- und VT-Supervisorin,
Trainerin für DBT und DBT-PTBS
Mehrjährige Erfahrung auf der DBT- und Traumastation am ZI Mannheim, seit 2017 in eigener Praxis mit dem Schwerpunkt DBT und Traumafolgestörungen tätig. Supervisorin und Dozentin am ZPP Mannheim, IFKV Bad Dürkheim, WIPP Landau, DGVT Bonn sowie AWKV Friedrichsdorf und Marburg. Supervisorin in verschiedenen Kliniken.
Dr. med. Felix Würtz
FA für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Arzt für Psychosomatik und Psychotherapie in eigener Praxis in Quirnheim.
EMDR-Therapeut
Braun, Meinrad
Dr. med., Facharzt f. Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Kurbrunnenstr. 21 a,
67098 Bad Dürkheim
Tel.: 06322 68018
E-Mail:
Frey, Claudia
Dipl.-Psych.
Trauma-Praxis Mannheim
Kaiserring 30
68161 Mannheim
Tel.: 06221 169882
E-Mail:
Glemann, Johannes
Dr. med., Arzt f. Allgemeinmedizin, Psychotherapeutische Medizin und Psychotherapie
Rathenaustr. 6, 67547 Worms
Tel.: 06241 9376773
E-Mail:
Grau, Andrea
Dipl.-Psych.
Poststr. 4, 69115 Heidelberg
Tel.: 06221 6733366
E-Mail:
Winterstein, Peter
Dipl.-Psych.
Im Weiher 12, 69121 Heidelberg
Tel.: 06221 408576
E-Mail:
Junker, Stefan
Dipl.-Psych. Dr. phil., Psychologische und Psychotherapeutische Privatpraxis
Luise-Rinser-Str. 49,
68723 Oftersheim
Tel.: 06202 9279326
E-Mail:
Homepage: www.doktorjunker.de
Meiser-Storck, Eva-Maria
Dipl.-Psych.
Großherzog-Friedrich-Str. 35,
66111 Saarbrücken
Tel.: 0160 97524300
E-Mail:
Münnich-Hessel, Susanne
Dipl.-Psych.
Saarbrücker Str. 122 e,
66271 Kleinblittersdorf
Tel.: 06805 912711
E-Mail:
Sleziona, Manfred
Dr. med., Ltd. Oberarzt Psychiatrie der Stadtklinik Frankenthal